Abtrieb ist alles und wer zeigen will, wie viel Pferdchen unter seiner Haube lauern, der fährt mit einem möglichst großen Spoilerwerk. Aber was sind eigentlich die 10 schärfsten, coolsten und mächtigsten Heckflügel, die es in der Automobilgeschichte bei Serienfahrzeugen bislang gab?
Wozu braucht man eigentlich einen Heckflügel?
Es hängt wie so häufig mit dem Luftstrom zusammen. Ein Spoiler soll den Luftwiderstand verringern. Ein Spoiler verändert die Luft rund um das Fahrzeug. Bei besonders schnellen Exemplaren soll er zusätzlich den Auftrieb sowie den Luftwiderstand verringern.
Ein Heckflügel macht genau das Gegenteil. Er wird benötigt, um möglichst viel Anpressdruck bzw. Abtrieb zu erzeugen. Der Nachteil eines Heckflügel liegt darin, dass er den Luftwiderstand erhöht.
Unsere Wahl der 10 schärfsten Heckflügel zeigt aber auch, dass es hier sowohl praktische wie auch ganz bemerkenswerte Design-Exemplare gibt.
1. Koenigsegg Jesko
Mein ganz persönliches Traumauto trägt einen eben solchen, mächtigen Heckflügel. Der fest montierte Flügel ist fast halb so groß, wie der schwedische Koenigsegg Jesko lang ist. Er dient in erster Linie zur Minimierung von Luftströmungen. Bei der PS-Zahl des Jesko dient er aber auch für den Abtrieb. So erzeugt das Gesamtspoilerwerk samt Heckflügel etwa 1000 kg Abtrieb.
2. Dodge Charger Daytona
Das amerikanische Muscle-Car lebt förmlich von seinem überdimensionierten Heckflügel. Es ist der Kult-Mopar schlechthin. Geplant war er zunächst als Rennwagen mit einem großen Flügel. Hier schreiben die Rennregeln aber vor, dass auch ein entsprechendes Straßenmodell mit dem gleichen Flügel gebaut werden muss. So wurde der Dodge Charger Daytona gebaut.
3. Porsche 911 Turbo
Was wäre der 911er Turbo ohne seinen Heckflügel? Das Design entstand als Entenpürzel im Jahr 1973. Bis zur großen Walflosse vergingen weitere Jahre, bis er dann etwas großzügiger dimenstioniert, auf dem Porsche 911 Turbo montiert wurde. Die Gummilippe soll angeblich Fußgänger schützen. Wie das praktisch funktionieren soll, ist mir jedoch ein Rätsel. Als Flügel ist er unverkennbar und verhilft dem 911er zu mächtig Abtrieb am Heck.
4. Ferrari F40
Noch so ein Kultrenner ist der F40 aus Modena. Gebaut von 1987 bis 1982 wird der F40 von einem V8-Biturbo mit 478 PS angetrieben. Er beschleunigt in 4,1 s auf 100. Damals für etwa 444.000 D-Mark zu haben, kosten aktuelle Exemplare bis zu 1,5 Millionen Euro. Im Heckflügel sind die F40-Initialien eingeprägt.
5. Zenvo TSR-S
Der Heckflügel des 1.177 PS starken Zenvo TSR-S, ein Supersportwagen aus Dänemark, hat es in sich. Er verstellt sich automatisch, abhängig von der jeweiligen Fahrsituation. Hydraulische Antriebe verschieben den Flügel und sorgen so für eine aktive Fahrdynamik. Der „Zentripedalflügel“ wirkt wie ein Stabilisator.
6. Ferrari FXX-K
Bei den Ferrari Racing Days konnte ich die FXX-K´s selbst erleben. Ein äußerst brachialer Sound und eine eigenwilliges Spoilerwerk! Der Hybrid-Rennwagen verfügt über zwei Winglets am Heck. Sie sorgen für die nötige Stabilität. Die Flügel leiten den Luftstrom in geordnete Bahnen. Bei rund 1050 PS hat das Spoilerwerk des FXX-K eine wichtige Funktion. Es soll rund 500 Kilogramm Abtrieb erzeugen.
7. Honda Civic Type R
Im Vergleich zu seinen bisher vorgestellten Mitbewerbern rangiert er in eher bezahlbareren Regionen. Der Type R ist auffällig, keine Frage. Sein Heckflügel thront förmlich wie eine Krone über dem Heck. Wozu ein Heckflügel vor einen Fronttriebler? Er kann in enge Kurven dank seines Flügel mit höheren Geschwindigkeiten gefahren werden. Mit Hilfe des Flügels erzeugt er zusätzlich 30 Kilogramm Abrieb und sorgt für zusätzliche Stabilität.
8. Lamborghini Huracan Performante
Der wilde Stier aus Sant’Agata Bolognese kommt mit einer ganz flotten Idee daher, die man nicht auf den ersten Blick vermutet. Er besteht aus Carbon und wird mit Hohlstreben am Heck befestigt. Beim Performante sitzt die Faszination aber im Detail. Jede Strebe hat einen kleinen Lufteinlass. Sie befördert den Luftstrom in den hohlen Heckflügel und versorgt den wilden Stier mit dem passenden Abtrieb, abhängig von der jeweiligen Geschwindigkeit.
9. McLaren Senna
Gewidmet wurde das Hypercar dem legendären Rennfahrer Ayrton Senna. Ebenso legendär ist aber sein Flügel am Heck. Er dient als Druckluftbremse, in dem der Flügel seinen Anstellwinkel ändert. Gibt der Fahrer Gas, steht er in einer waagrechten Position. Bremst er, stellt er der Flügel sich auf und erhöht den Luftwiderstand.
10. Bugatti Veyron
Last but not least, aber dafür nicht weniger spektakulär sieht es mit der Funktion des Heckspoilers des Bugatti Veyron aus. Bei hohen Geschwindigkeiten sorgt er bei Bremsmanövern für die Erhöhung des Luftwiderstandes. Ein ähnliches Prinzip wie beim McLaren Senna. Die Luftbremse erhöht den Anpressdruck, um das Fahrzeug mit mehr Widerstand zu versorgen.